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„Wie kann ich sonst noch Deutsch lernen?"

„Wie kann ich sonst noch Deutsch lernen?“ - Diese Frage höre ich in meinem Berufsalltag als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache sehr oft. Viele Lerner können maximal ein- bis zweimal pro Woche einen Deutschkurs besuchen oder private Unterrichtsstunden nehmen. Auch die meisten Firmenkurse finden in der Regel nur zweimal wöchentlich statt.


Wer jedoch schnell Fortschritte machen will, für den sind 90-180 Minuten Sprachtraining pro Woche oft zu wenig. Wichtig ist deshalb, das Deutschlernen in den Alltag zu integrieren - vor allem dann, wenn du für eine internationale Firma arbeitest und im Büro kaum Deutsch sprichst.


Täglich an den eigenen Deutschkenntnissen zu arbeiten, muss aber nicht bedeuten, nur vor deinem aufgeschlagenen Deutschbuch zu sitzen und Vokabeln zu pauken. Wie abwechslungsreich du dein Deutschlernen selbst gestalten und wie viel Spaß du dabei haben kannst, sollen dir folgende 10 Tipps zeigen:



1. Probiere Neues aus!

Neue Stadt, neue Umgebung, neue Menschen: Die perfekte Gelegenheit, um sich Dinge zu trauen, zu denen dir vorher der Mut oder einfach nur die Zeit gefehlt hat: Wolltest du schon immer mal einen Kletterkurs besuchen? Oder hast du dir schon lange vorgenommen, endlich einmal an einem Yoga-Kurs teilzunehmen oder in einem Chor mitzusingen? Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen: Mit ein bisschen Glück schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: Du findest ein neues Hobby, triffst auf viele neue Leute und lernst nebenbei spielerisch, dich auf Deutsch zu unterhalten und Kontakte zu pflegen! Also worauf wartest du noch?


Einige Tipps zum Recherchieren (Links öffnen sich in neuen Fenstern): Volkshochschule (VHS), Chöre deutschlandweit, Kletterhallen, Yogakurse deutschlandweit



2. Such dir einen Sprachtandempartner und entdeckt zusammen die Stadt!

Sprachenlernen verbindet. Über Facebook-Gruppen kannst du heutzutage sehr einfach und schnell einen Tandempartner in deiner Stadt finden. Ihr profitiert gegenseitig von euren Sprachkenntnissen und lernt voneinander. In der Gestaltung eurer Treffen seid ihr vollkommen frei und könnt alles unternehmen, worauf ihr Lust habt. Oftmals entwickeln sich aus Sprachtandems langjährige Freundschaften. Starte noch heute mit deiner Suche!


Kleine Hilfestellung: Deinen Beitrag kannst du beispielsweise folgendermaßen formulieren: Hallo! Ich suche nach einem Tandempartner mit der Muttersprache Deutsch. Im Gegenzug biete ich Hilfe bei XY (=deine Muttersprache oder eine Sprache, die du sehr gut beherrscht). Ich wohne in XY (=dein Wohnort) und würde mich freuen, einen Tandempartner in meiner Umgebung kennenzulernen. Viele Grüße, XY (=dein Name)


In München ist beispielsweise diese Facebook-Gruppe sehr beliebt. Du kannst aber mittlerweile für jede größere deutsche Stadt eigene Gruppen auf Facebook finden.

Alternative Links: TandemPartners, Awali



3. Auch Sport verbindet! Werde Mitglied bei einem Sportverein oder mach einen Schnupperkurs!

Deutsche lieben Sportvereine und sind dort sehr aktiv. Such im Internet am besten nach einem Sportverein in deiner Nähe und informiere dich über eine Schnupperstunde oder eine

Mitgliedschaft. Viele Städte bieten auch offene Sporttreffs in Parks an, z.B. Sport im Park, oder

günstige Alternativen zu Fitnessstudios wie Freizeitsport. Ich kenne viele Lerner, die in

Sportvereinen sehr schnell Anschluss gefunden haben und innerhalb weniger Monate rasante sprachliche Fortschritte gemacht haben.





4. Lies die Zeitschrift „Deutsch perfekt“!

Zu meinen absoluten Favoriten zählt das Sprachmagazin „Deutsch perfekt“. Die Zeitschrift erscheint monatlich und beschäftigt sich mit vielen interessanten Themen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da die Artikel in die Schwierigkeitsstufen „leicht“, „mittel“ und „schwer“ eingeteilt sind, können auch schon Lerner der Grundstufe ausgewählte Texte lesen und verstehen. Wortschatzerklärungen helfen dabei, das Vokabular gezielt zu erweitern. Online bietet der Spotlight-Verlag zudem ergänzende Übungsmaterialien sowie Podcasts an. Da die Themen stets aktuell und sehr gut recherchiert sind, lese auch ich als Muttersprachlerin das Magazin sehr gerne. Die Zeitschrift ist als Print- und Onlineversion erhältlich.


Ich kaufe die „Deutsch perfekt“ in München meist bei Hugendubel am Stachus: Hugendubel

Je nachdem, wo ihr wohnt, könnt ihr euch online über die Händler informieren oder die Zeitschrift direkt beim Verlag bestellen: Spotlight Verlag



5. Nutze „Quizlet“ oder andere Apps wie „AnkiApp“ und „Memrise“!

Diese Apps eignen sich sehr gut, um zwischendurch, z.B in der U-Bahn, spielerisch Redemittel oder Wörter zu wiederholen. In der Gestaltung bist du dabei ganz dein eigener Herr. Ich persönlich bevorzuge „Quizlet“, da ich bei dieser App auch als Sprachtrainerin sehr unkompliziert Sets für meine Kursteilnehmer erstellen und mit diesen teilen kann. Die erzeugten Sets können daraufhin auch im Handumdrehen als Wortlisten oder kurze Selbsttests ausgedruckt werden. Welche App dir am meisten zusagt und mit welchen Programmfeatures du Spaß am Lernen hast, testest du am besten gleich selbst!




6. Abonniere einen YouTube-Kanal, den du in deine Morgenroutine einbaust!

Auf YouTube gibt es eine Fülle an Material, das du zu deinen Zwecken nutzen kannst. Um Grammatik und Wortschatz gezielt zu trainieren, kann ich dir die Videos von „German with Jenny ans Herz legen. Da diese bilingual (Deutsch-Englisch) sind, können auch Lerner der Grundstufe den Kanal nutzen.


Gerne empfehle ich auch Videos zur Landeskunde oder kurze Clips zu euren jeweiligen Städten. Da ich Münchnerin bin und ebenfalls in München unterrichte, nutze ich vor allem Videos rund um meine Stadt, ihre Menschen und Kultur.

Sehr fortgeschrittene Lerner können es auch einmal mit dialektal gefärbten Videos versuchen: In Bayern ist derzeit Harry G. sehr beliebt – ein süddeutscher „Grantler“ par exellence.


Wenn du gezielt deine fachsprachlichen Kenntnisse vertiefen möchtest, suchst du am besten nach Podiumsdiskussionen, Präsentationen und Vorträgen aus deinem Fachbereich, z.B. Tagungen für Ingenieure. Anspruchsvolle und interessante Videos bietet auch die deutsche Variante der Ted Talks.


Versuche mindestens ein Video pro Tag in deinen Alltag zu integrieren – beispielsweise während deines Frühstücks oder der Fahrt mit Bus und U-Bahn!



7. Sieh dir deutsche Filme und Serien an und tausche dich mit Freunden und Kollegen darüber aus!

Die meisten Expats, die ich unterrichte, haben auch nach mehreren Jahren in Deutschland kaum Filme oder Serien auf Deutsch gesehen. Dabei ist dies eine gute Methode, um das Hörverstehen zu trainieren. Natürlich ist es kein Problem, wenn du weiterhin Serien oder Filme gerne im Original bzw. in deiner Muttersprache anschaust. Du kannst dir aber vornehmen, pro Woche bzw. Monat einen Film oder eine Serie auf Deutsch anzusehen. Da sich gesprochenes Deutsch zum Teil stark von der geschriebenen Sprache unterscheidet, wird es dir am Anfang eventuell nicht leicht fallen, schnelle Dialogabfolgen zu verstehen. Lerner der Grundstufe beginnen daher am besten mit einfacheren Videos der Deutschen Welle. Die Serie rund um die Brasilianerin Jojo kann ich sehr empfehlen.

Fortgeschrittene Lerner können es auch mit aktuellen Kinofilmen versuchen.


Tausche dich auch mit deinen Kollegen über deutsche Kinofilme und Serien aus – so erhältst du weitere Tipps und lernst, dich über Filme und Interessen zu unterhalten.



8. Noch keine neuen Freunde gefunden? Versuche es mit Freizeitapps wie „Spontacts“!

Du bist noch nicht lange in Deutschland, arbeitest viel und hattest bisher wenig Zeit, um neue soziale Kontakte zu knüpfen? Versuch es doch mal mit einer Freizeitapp wie „Spontacts“. Hier verabreden sich Menschen jeden Alters zu gemeinsamen Aktivitäten – egal ob Sport,

Kunst und Kultur, Musik, Tanz oder einfach nur in netter Runde zusammen Essengehen: hier ist für jeden etwas dabei. Allein durch die Recherche und den Austausch mit anderen Mitgliedern lernst du schnell, über dich und deine Interessen zu sprechen. Wenn du vor den ersten Treffen, Ausflügen oder Aktivitäten nervös bist, überlege dir vorher zu Hause zehn Fragen, die du den anderen Mitgliedern stellen möchtest. Auch wenn du anfangs selbst noch nicht so viel zu den Gesprächen beitragen kannst: Menschen freuen sich immer darüber, wenn du Interesse zeigst und viele Fragen stellst!



9. Fordere dich! Besuche eine Theatervorstellung oder Lesung!

Die größten Lernfortschritte bemerkt man meist dann, wenn man sich von Zeit zu Zeit selbst

einer Herausforderung stellt. Auch wenn deine Deutschkenntnisse noch ausbaufähig sind, stellt dies kein Hindernis dar, eine Theateraufführung oder sogar eine Lesung auf Deutsch zu besuchen. Du wirst erstaunt sein, wie viel du durch deine rezeptiven Fertigkeiten bereits verstehen kannst. Diese Erfahrung wird dir mit Sicherheit einen neuen Motivationsschub zum Deutschlernen geben.


Empfehlen würde ich hierfür kleinere Theater wie das „Theater Blaue Maus“ oder das Kriminaltheater „Blutenburg-Theater" bzw. für Lesungen das „Literaturhaus“ oder „Lustspielhaus“ in München. Nach Theatern kannst du hier deutschlandweit recherchieren.


Jede größere Stadt veröffentlicht Veranstaltungskalender wie die „In München“, wo du auch gezielt nach Theateraufführungen und Lesungen suchen kannst.



10. Organisiere einen Stammtisch!

Du hast in deinem Arbeitsumfeld und Bekanntenkreis mit Sicherheit schon viele andere Expats kennengelernt. Insbesondere wenn man in einem internationalen Unternehmen arbeitet, ist es anfangs oft schwierig, mit Deutschen in Kontakt zu kommen. Wenn ihr trotzdem nicht damit warten wollt, euer Deutsch zu trainieren, schließt euch zusammen! Verabredet euch gemeinsam einmal wöchentlich zu einem Stammtisch und versucht, während dieser Treffen ausschließlich auf Deutsch zu kommunizieren. Wenn du gerade ein Wort nicht parat hast, kann dir mit Sicherheit jemand aus der Gruppe helfen. Wenn eure Treffen gut laufen und ihr euch sicherer fühlt, könnt ihr zu jedem Stammtischtreffen neue Leute einladen, sodass ihr immer neuen Gesprächsstoff habt. Zusammen ungezwungen an den Sprachkenntnissen zu arbeiten, macht viel Spaß! Probiert es aus!



Wenn du deine Erfahrungen mit anderen DaF-Lernern teilen möchtest, freue ich mich auf deinen Kommentar oder eine Nachricht!




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