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AutorenbildLisa Weber-Scheitle

Präteritumsformen mit authentischen Texten trainieren

Aktualisiert: 29. Sept. 2020

In dieser Woche hat mir eine fortgeschrittenen Lernerin die Frage gestellt, ob ich ihr Übungsmaterial zum Thema „Präteritumsformen wiederholen" empfehlen kann.


Im Internet sind zahlreiche Übungsblätter und Verbtabellen für DaF-Lerner*innen gratis erhältlich. Mein Tipp an dich lautet aber: Versuche, die Präteritumsformen mit authentischen Texten zu üben!


Das Präteritum wird vornehmlich in der schriftlichen Sprache verwendet. Du triffst daher in sehr formellen, journalistischen und literarischen Texten auf Verbformen im Präteritum. Lerne, wiederhole und übe daher die Formen auch in diesem Kontext.


Eine interessante und effektive Möglichkeit stellen Biografien dar. Typischerweise sind biografische Texte in erster Linie im Präteritum verfasst, sodass du in diesen Texten viele neue Formen finden und lernen kannst.


Deine Aufgabe: Lies folgende Kurzbiografie über den bekannten Schriftsteller Michael Ende. Markiere alle Verbformen im Präteritum und erstelle eine Tabelle mit folgenden Verbformen: Infinitiv, Präsens, Präteritum und Perfekt


Der Link zur Biografie von Michael Ende: https://www.inhaltsangabe.de/autoren/ende/



So könnte deine Tabelle aussehen:



Die gleiche Übung kannst du natürlich mit jeder anderen Biografie durchführen. Neben neuen Präteritumsformen erfährst du somit auch viele neue interessante Informationen über bekannte Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen, Musiker*innen u.a.




Willst du nochmals die wichtigsten Unterschiede zwischen Präteritum und Perfekt wiederholen?


Zur Erinnerung:

Das Präteritum wird vor allem schriftlich, das Perfekt mündlich verwendet. Sonderfälle sind die Verben „sein“ und „haben“ sowie alle Modalverben: Diese werden fast ausschließlich nur in der kurzen und kompakten Präteritumsform verwendet:

  • Ich war letzte Woche in Berlin. Anstatt: *Ich bin letzte Woche in Berlin gewesen.

  • Ich hatte gestern keine Zeit. Anstatt: *Ich habe gestern keine Zeit gehabt.

  • Ich musste den ganzen Tag im Büro bleiben. Anstatt: *Ich habe den ganzen Tag im Büro bleiben gemusst.

  • Ich konnte als Kind sehr gut Klavier spielen. Anstatt: *Ich habe als Kind sehr gut Klavier spielen gekonnt.

Auch bei dem Verb „werden“ wird oft die Präteritumsform bevorzugt. In der Alltagssprache hört man jedoch auch gelegentlich die Perfektform:

  • Mit meinem Abschluss 2013 wurde ich endlich Ingenieur. Im Alltag auch: Mit meinem Abschluss 2013 bin ich endlich Ingenieur geworden.

  • Das Wetter wurde rasant schlechter. Im Alltag auch: Das Wetter ist rasant schlechter geworden.


Hast du auch Fragen an mich? Dann schreibe mir eine Nachricht auf meiner Website oder direkt an Lisa.Weber@business-deutsch.com



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